Das Goldbeck-Bausystem für Parkhäuser spart über 22 Prozent CO₂ ein

Ressourceneffizient dank elementiertem Bausystem: Wir haben mithilfe unabhängiger Expertinnen und Experten geprüft, welche Auswirkungen unsere Maßnahmen auf die CO₂-Bilanz unserer Parkhäuser haben.

Dass man beim Bauen mit System weniger Beton verbraucht als beim konventionellen Bauen, sieht man auf den ersten Blick: Die vorgefertigten Betonelemente sind im Vergleich zu konventionellem Massivbau deutlich filigraner – bei identischer Funktionalität. Doch wir wollten es genauer wissen.

Wer schneidet in der CO₂-Bilanz besser ab: Ein Parkhaus, das in konventioneller Bauweise errichtet wurde oder der Bau mit Systemelementen? Und wie stellt sich die CO₂-Bilanz über unterschiedliche Lebenszyklusphasen dar? Wir haben es anhand eines typischen Parkhauses untersucht.

 

 

Die Fragestellung

 

Wie viel CO₂ spart ein Parkhaus von Goldbeck im Vergleich zum konventionellen Stahlskelettbau mit Ortbeton-Decken und Walzprofil-Trägern unter Betrachtung von Herstellung und Entsorgung?

 

 

Die Rahmenbedingungen

 

Ein von Goldbeck erstelltes systematisiertes Parkhauskonzept, das Grundlage für jedes angebotene Parkhaus ist, wird genau betrachtet. Dieses Konzept in unserer Bauweise wird rechnerisch mit der konventionellen Bauweise verglichen. Die Differenzen zum konventionellen Bauprinzip liegen vor allem im Rohbau. Im Fokus stehen deshalb die Goldbeck-Betonfertigteil-Parkhausplatten (Rampen- und Deckenplatten) und die Parkhaus-Systemträger (Stahlträger), die einen maßgeblichen Teil des Parkhauses ausmachen. Analysiert werden Module aus der Ökobilanzierung von Gebäuden nach DIN EN 15978-1, die den erwarteten Lebenszyklus des gesamten Gebäudes von der Herstellung der Rohstoffe bis zu ihrer Wiederverwertung und Entsorgung beschreiben. Konkret werden die Stoff- und Energieströme von der Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe (Modul A1), des Transports der Rohstoffe (Modul A2) und der Herstellung der Bauteile aus den Rohstoffen (Modul A3) untersucht. Zusätzlich werden die Module C3 (Abfallaufbereitung für Wiederverwendung, Recycling und Energierückgewinnung) und C4 (Entsorgung) betrachtet.

 

Um einen unabhängigen und unvoreingenommenen Blick zu sichern, haben wir die Ergebnisse der internen Untersuchung anschließend von unabhängigen Expertinnen und Experten der e-hoch-3 eco impact experts überprüfen lassen.

 

 

Die Versuchsobjekte

 

Im Fokus steht das von Goldbeck erstellte systematisierte Parkhauskonzept. Aufgrund der systematisierten Bauweise ist das Konzept repräsentativ für alle Goldbeck-Parkhäuser.

 

Das Vergleichsgebäude ist ein konventioneller Parkhausbau, der mit Stahlstützen und Ortbetondecken hergestellt wurde. Bei den Ortbetondecken handelt es sich um Additivdecken. Bei dieser Bauweise wird aus Trapezblechen und Ortbeton eine Verbunddecke hergestellt. Das konventionell realisierte Parkhaus wurde willkürlich gewählt und ist frei zugänglich. Auf einer Grundfläche von 40 mal 40 Metern wurden fünf Vollgeschosse (Ebene 0 bis 4) gebaut. Die Primärdaten der Stahlmassen, die zur Erstellung des Tragwerks benötigt wurden, wurden bei einer Ortsbegehung ermittelt. Die Decke wurde mit mithilfe der Allgemeinen Bauartgenehmigung von Hoesch für die Hoesch Additiv Decke1 bemessen, um die erforderliche Bewehrung und die notwendige Betonstärke zu ermitteln. Die ermittelten Massen wurden mit den Massen der Bauteile verglichen, die für das konzeptionierte Goldbeck-Parkhaus nötig sind.

 

Grundlage des Bauweisenvergleichs bildeten CO2-Benchmarks aus der Plattform ÖKOBAUDAT, – eine Plattform des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Sie stellt eine vereinheitlichte Datenbasis für die Ökobilanzierung von Bauwerken zur Verfügung. Anschließend wurde die jeweilige CO2-Bilanz mithilfe von GaBi – der Standard-Software für solche Aufgaben – und in Anlehnung an Ökobilanzvorschriften der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) berechnet.

 

Im Bauweisenvergleich wurden zudem die GWP-Werte (Global Warming Potential) der Goldbeck-Parkhausdecken- und Rampenplatten aus der eigenen, vom Institut Bauen und Umwelt verifizierten, Umweltproduktdeklaration (Deklarationsnummer: EPD-GOL-20240180-IBI1-EN) verwendet.

 

Die Eckdaten der Parkhäuser im Vergleich:

 

                                                          Konventionelles Parkhaus                                       Goldbeck-Parkhaus

Fläche*                                            6.873 m2                                                                        6.680 m2

Anzahl Vollgeschosse                  5                                                                                      5

Material der Deckenplatten       Stahlbeton und Trapezblech                                   Stahlbeton

 

* Die Flächen weichen ein wenig voneinander ab, da die Parkhäuser von Goldbeck nach einem festgelegten Raster erstellt werden.

Das Ergebnis

Die Unterschiede sind gravierend. Das Parkhaus im Goldbeck-System emittiert über Herstellung und Entsorgung hinweg über 22 Prozent weniger CO₂ als das Vergleichsobjekt. Das entspricht insgesamt rund 192 Tonnen CO₂ – rund 283 Hin- und Rückflüge von Düsseldorf nach Mallorca. Pro Quadratmeter Nettoraumfläche bedeutet das eine Ersparnis von rund 26 Kilogramm CO₂.

Was sind die Gründe?

Unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Konstruktion, die geschützte und zugleich moderne Produktionsumgebung sowie Serieneffekte sorgen für eine kontinuierliche Optimierung unserer Bauteile: Wir produzieren nur das, was statisch tatsächlich notwendig ist.

 

Durch unsere eigengefertigten, für unseren Einsatz optimierten Schweißprofile kann beispielsweise im Vergleich zu Walzprofilen des konventionellen Baus eine erhebliche Menge an Material eingespart werden. Das Elf-Meter-Schweißprofil ist rund 15 Prozent leichter als das entsprechende Walzprofil. Beim 16-Meter-Schweißprofil liegt die Gewichtseinsparung bei rund 40 Prozent. Auch die Goldbeck-Parkhausdeckenplatten sind mit einer Stärke von etwa zehn Zentimetern im Durchschnitt über 28 Prozent schlanker als mit Ortbeton hergestellte.

 

Das liegt – neben der stetigen Optimierung unserer Konstruktionsleistung – auch daran, dass mit einer speziellen Betonrezeptur und in geschützter industrieller Produktionsumgebung deutlich weniger Beton für die notwendige Tragfähigkeit notwendig ist. Das wirkt sich auch auf die Dichtigkeit und den Korrosionsschutz der Platten aus: Die Goldbeck-Parkhausdeckenplatten kommen ohne zusätzliche Beschichtung aus.

 

Ein weiterer Vorteil: Aufgrund der seriellen Vorfertigung in Goldbeck-eigenen Werken werden Schalungen, die zum Gießen von Stahlbetonteilen notwendig sind, wiederverwendet, statt nach Ende der konventionellen Bauphase als „verlorene Schalung“ im Gebäude zu verbleiben.

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