Lagerlogistik aus zwei Standorten wird zusammengeführt
Die Investitionssumme für den Anbau wird von der Industriebeteiligungsgesellschaft SCHOTTEL Industries GmbH getragen, die bereits im Jahr 2013 das neue Fabrikgebäude finanzierte. „Die Ruderpropellerfabrik in Dörth wurde ausschließlich für das Neubaugeschäft realisiert“, erläutert Andreas Block, Geschäftsführer der SCHOTTEL Industries. „Damals ließen sich die Anforderungen an eine kombinierte Lagerlogistik der Produktion mit den Warenflüssen des After-Sales-Service-Geschäfts nicht zufriedenstellend abbilden. Diese Situation hat sich inzwischen geändert, so dass wir mit dem Logistikzentrum jetzt baulich nachziehen können.“
Bislang werden die Waren für den Neubau von Schiffsantrieben und dessen Ersatzteilgeschäft in Dörth und Spay, die rund 30 km voneinander entfernt liegen, parallel gehandhabt. „Mit der Abschaffung dieser doppelten Lagerhaltung lassen sich die Schnittstellen der internen Logistik enorm reduzieren. Wareneingang, Kommissionierung und Vorratslagerung werden sich spürbar effizienter gestalten“, nennt SCHOTTEL-Geschäftsführer Stefan Kaul die unmittelbaren Vorteile. Der Zeitpunkt passe außerdem aus einem anderen Blickwinkel perfekt: „Unser Servicegeschäft und damit der Ersatzteilbedarf wächst beständig. Zukünftig werden unsere internationalen Kunden von einer spürbar höheren Teileverfügbarkeit profitieren, auch bei instabilen Lieferketten andernorts“, ergänzt er.
„Ich freue mich sehr über das entgegengebrachte Vertrauen, erneut für SCHOTTEL tätig werden zu dürfen“, so Marco Bayer, Leiter der Goldbeck-Niederlassung Koblenz, bei der Vertragsunterzeichnung in Spay. „Dies zeigt unter anderem die Zufriedenheit über die Qualität der bestehenden Gebäude und über die bisherige Zusammenarbeit. Besonders freue ich mich darüber, dass der Neubau sehr hohe Kriterien an nachhaltiges Bauen nach ESG-Vorgaben erfüllen wird.“ Darunter versteht man Anforderungen an die Umwelt, Soziales und an eine verantwortungsvolle Unternehmensführung (Environment, Social, Governance).
Nachhaltigkeit in Gebäudehülle, Haustechnik und Energieerzeugung
Mit Blick auf Gebäudehülle und Haustechnik unterstützen Industriedämmung, Wärmepumpentechnik und Wärmerückgewinnung das hochwertige Nachhaltigkeitskonzept. Das neue Dach wird statisch für die Aufnahme einer Photovoltaikanlage vorbereitet sein. Sie wird das Volumen der auf dem Bestandsgebäude erzeugten Energie von jährlich 700.000 kWh weiter steigern. Bei dem Baugrund handelt es sich um eine bereits versiegelte Lager- und Verkehrsfläche, die mit dem neuen Logistikzentrum umgenutzt wird. Es schließt ebenerdig an die bestehende Produktionshalle an. Hier wird insbesondere die Warenanlieferung zukünftig bedeutend effizienter gestaltet werden können, wenn LKWs über die so genannte Überladebrücke niveaugleich mit Staplern befahren und entladen werden. Eine bekrante Entladehalle wird die Warenannahme von schweren Gütern zudem vereinfachen und beschleunigen.
Rund die Hälfte der Zulieferer für den Neubau wird aus der Region kommen, dies stärkt die hiesige Wirtschaft. In eine höhere Nachhaltigkeit zahlt darüber hinaus der zukünftige Verkehrsfluss ein: Lieferanten transportieren Waren zurzeit sowohl nach Spay als auch nach Dörth. Dieser Lieferverkehr steuert zukünftig ausschließlich das Dörther Industriegebiet nahe der A61 an. In der Folge wird sich das gewerbliche Verkehrsaufkommen in Spay, wo sich das Lager am historischen Standort inmitten des Wohngebiets befindet, reduzieren.
Vielseitige Nutzung des neuen Bürogebäudes
Das dreigeschossige Bürogebäude wird Raum für die Mitarbeitenden aller versandnahen Abteilungen bieten. Außerdem werden hierhin PC-Arbeitsplätze aus dem bestehenden Dörther Bürokomplex verlagert, um die dortige Raumsituation zu entlasten. Das Nutzungskonzept eines weiteren Teilbereichs wird mit New-Work-Arbeitsplätzen flexible Formen der Büroorganisation berücksichtigen. Die Mitarbeiter des nach Dörth umziehenden Servicelagers werden im neuen Logistikzentrum sehr modern ausgestattete Arbeitsplätze vorfinden. In Spay verbleiben rund 300 Mitarbeitende, die in kaufmännischen, technischen und gewerblichen Abteilungen sowie im administrativen After-Sales-Bereich tätig sind. Die Flächen mit den überholungsbedürftigen Hallen werden einer noch nicht abschließend diskutierten Verwendung zugeführt.
Neues Wegekonzept für 250 Schiffsantriebe und hunderte Container
SCHOTTEL produziert in der Ruderpropellerfabrik in Dörth jährlich rund 250 Schiffsantriebe, die das Werk per LKW mit Überbreiten bis zu vier Metern verlassen. Schon jetzt liegt ein detailliertes Wegekonzept vor, das den termingerechten Abtransport dieser Neuanlagen sowie hunderter weiterer Container mit Zubehör während der Bauphase sichert.
Drei bauliche Großprojekte innerhalb der SCHOTTEL GmbH
Der Logistikneubau in Dörth ist das derzeit dritte bauliche Großprojekt innerhalb der SCHOTTEL GmbH, die in Deutschland drei und international 14 Standorte führt. Während im brasilianischen Itajaí ein großer Hallen- und Bürokomplex kurz vor der Fertigstellung steht, erfolgte der symbolische Spatenstich in Cartagena/Kolumbien auf dem erworbenen Grundstück Anfang September.