Next challenge Biodiversität!

Während es beim Klimawandel und der notwendigen Dekarbonisierung um die Frage geht, wie wir in der Zukunft auf der Welt leben werden, entscheidet die Biodiversität darüber, ob wir überhaupt eine Zukunft haben.

„Die Natur ist der größte Wirtschaftssektor und unser wichtigster Dienstleister,“ bringt es Dr. Frauke Fischer, eine der führenden Biodiversitätsexpertinnen Deutschlands, auf den Punkt. Rund 60 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts gehen auf die Leistungen unserer Ökosysteme zurück. Und während es beim Klimawandel und der notwendigen Dekarbonisierung um die Frage geht, wie wir in der Zukunft auf der Welt leben werden, entscheidet die Biodiversität darüber, ob wir überhaupt eine Zukunft haben. Der Umweltschutz, genauer gesagt der Schutz der Ökosysteme, ist daher ökologisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich von entscheidender Bedeutung.

 

Als Bau- und Dienstleistungsunternehmen nimmt GOLDBECK direkten Einfluss auf die Biodiversität – dessen sind wir uns bewusst. Auch deshalb haben wir die Freiraumgestaltung rund um unsere Bauprojekte bereits vor Jahren in unsere Planung integriert. Welche Auswirkungen und Abhängigkeiten unsere Geschäftstätigkeit entlang der Wertschöpfungs- und Lieferkette hat, welche Chancen und Risiken sich daraus für die Natur und unser Unternehmen ergeben und wie wir strategisch damit umgehen – mit diesen Fragestellungen wollen wir uns intensiver beschäftigen. Als Unterstützung haben wir uns mit Dr. Frauke Fischer und ihrer Agentur auf! einen erfahrenen Partner aus der Wissenschaft an Bord geholt. Gemeinsam analysieren wir faktenbasiert die Abhängigkeiten zwischen Bauen und Biodiversität und erarbeiten Maßnahmenpakete.

 

Schon jetzt hat uns die laufende Zusammenarbeit und Studie von Dr. Frauke Fischer viele Fakten und aufschlussreiche Erkenntnisse für unser Kerngeschäft geliefert – zum Bauen in der Fläche und in die Höhe, zu den notwendigen Roh- und Baustoffen und damit zur Bedeutung der Biodiversität im Bauwesen. Die Flächenversiegelung am lokalen Immobilienstandort stellt erwartungsgemäß eine unserer größten Herausforderungen dar. Überraschend ist dagegen die positive Bewertung von Beton im Kontext der Biodiversität: Da in Deutschland im Gegensatz zu anderen Regionen dieser Welt keine Sandarmut herrscht, wirke sich der Abbau nicht negativ aus. Dort, wo vorher eine Sand- oder Kiesgrube war, können wasser- und artenreiche Biotope entstehen – menschliche Naherholung am örtlichen Baggersee inklusive. Also kein Grund zu handeln? Doch! Erkenntnisse wie diese werden Einfluss auf unser Bauen und ebenso auf unsere Einkaufspolitik, die Auswahl unserer Zulieferbetriebe und die Relevanz von Herkunftsnachweisen nehmen.

Biodiversität an unseren GOLDBECK-Standorten

Parallel zur Strategieentwicklung schauen wir mit der Biodiversitätsbrille auf unsere Standorte und Produktionsprozesse – und nehmen an vielen Stellen im Unternehmen bereits den Spaten in die Hand. Am zentralen GOLDBECK-Standort in Bielefeld entstehen aktuell biodiverse Außenanlagen nach den strengen Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. „Es ist uns wichtig, gleichzeitig einen Mehrwert für Natur und die Menschen an unseren Standorten zu schaffen und ebenso wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Durch die Zertifizierung können wir unsere Kompetenz extern bestätigen lassen“, so Dr. Kati Herzog. Zu den konkreten Biodiversitätsmaßnahmen zählen deshalb nicht nur eine artenreiche Bepflanzung, die Verwendung von standorttypischen Materialien und das Bereitstellen von Unterschlupfhilfen für die heimische Fauna, sondern auch die Gestaltung naturnaher Sozialflächen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter ein Grillplatz, der von Auszubildenden initiiert und in unserer Lehrwerkstatt konzipiert und produziert wird. In der Planung wurde zudem die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts fokussiert und umgesetzt. Im Ergebnis ist der Abfluss in die öffentliche Kanalisation geringer gegenüber dem natürlichen Abfluss und damit nicht nur naturpositiv, sondern wegen niedriger Niederschlagswassergebühren auch wirtschaftlich. „Spannende Fortschritte machen wir auch an anderen Standorten – zum Beispiel in Avignon und Lyon“, ergänzt Dr. Kati Herzog. „Dort finden aktuell einjährige Biodiversitäts-Audits statt, die unter anderem Testanlagen für biodiversitätsfördernde Maßnahmen umfassen.“

Unsere Mission

Biodiversität im Bauprojekt

Tiny Forest, Regenwassermanagement oder intensive Dachbegrünung?

Auch für unsere Kunden erarbeiten wir schon heute Biodiversitätskonzepte, die weit über die Anlage einer Wildblumenwiese hinausreichen. Da wir die Gestaltung der Freiräume unserer Bau- und Immobilienprojekte unter Biodiversitätsaspekten im wahrsten Sinne des Wortes als grundlegend erachten, haben wir unser Tiefbauteam im Jahr 2022 um Biodiversitätskompetenz ergänzt. Ziel der Abteilung „Civil & Environmental Engineering“ ist es, die Bedingungen an jedem Standort besser zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. Michael Ruland: „Dort, wo vorher eine grüne, monokulturelle Agrarfläche war, kann ein Neubau mit durchdachten Außenflächen sogar biodiversitäts-positiv wirken. Die Basis bildet eine sorgfältige Identifikation von Schützenswertem.“ Der anschließende Planungsprozess wird von einem Modulkatalog unterstützt, der als umfassender Werkzeugkasten für biodiversitätsfördernde Maßnahmen und die Einleitung eines strukturierten Bauablaufs dient. „Wir machen schon vieles richtig, aber haben auch noch viel zu lernen. Umdenken müssen wir beispielsweise im Bereich des Wassermanagements: Während wir in der Vergangenheit dafür gesorgt haben, Wasser wegzuleiten, ist es heute von entscheidender Bedeutung, es auf den Grundstücken zu halten“, so Michael Ruland weiter.

„Challenge accepted!“ – die Herausforderungen und unsere Hausaufgaben im Bereich der Biodiversität sind groß. Aber wir sind überzeugt: Mit Unterstützung der Wissenschaft, einer klaren Strategie und gezielten Maßnahmen können wir positiv Einfluss nehmen. Dazu gehören die sorgfältige Auswahl von Lieferanten, die Förderung der biologischen Vielfalt an unseren Firmenstandorten und die Integration von Biodiversitätsaspekten in den gesamten Lebenszyklus der von uns realisierten Immobilien. So werden wir unserem Ziel, in den 2030er Jahren naturpositiv zu bauen, Schippe für Schippe näher kommen. Und Dr. Frauke Fischer bestätigt: „GOLDBECK ist auf einem guten Weg.“

Rosenbusch auf einem Bürogelände als Begrünung.
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