Der Red Dot Design Award zählt zu den größten Designwettbewerben weltweit. Das Red Dot Label hat sich international als eines der begehrtesten Qualitätssiegel für exzellente Gestaltung etabliert. In ihrer Begründung schreibt die Jury: „Nur an Einreichungen, die mit ihrer guten Gestaltungsqualität und kreativen Leistung überzeugen, vergibt die internationale Jury das begehrte Qualitätssiegel.“ Die verantwortliche Designerin Karen Schramke von Schramke Design betont: „Die Konzeption und Gestaltung von Leit- und Informationssystemen erfordert Gespür für die Nutzergruppen und für die jeweilige Architektur. Eine klare Gestaltung leitet die Nutzerinnen und Nutzer zum Ziel und ein unverwechselbares Design steigert die Identität des Ortes. Es ehrt mich, meinen Anspruch an hohe Designqualität, Kreativität und Innovation mit der Auszeichnung bestätigt zu sehen.“
„Das Leit- und Orientierungssystem wurde so konzipiert, dass es die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler maßgeblich fördert“, so Andrea Ostendorf, Projektleiterin bei Goldbeck. Sie betont: „Bei Goldbeck planen und bauen wir Gern-lern-Orte. Schulgebäude zu realisieren bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Ein effektives visuelles wie taktiles Orientierungssystem hilft, sich selbstständig und barrierearm im Schulgebäude zurechtzufinden. Das stärkt Eigenverantwortung und Unabhängigkeit, gleichermaßen von sehenden und nicht sehenden Kindern.“ Das Leitsystem von Karen Schramke überzeugt auch durch die innovative Idee, die Elemente beim Durchlaufschutz auf Fenstern und Glaswänden fortzusetzen. Die Designerin hat den Fokus klar auf die Anforderungen der Nutzergruppen gelegt und fasst zusammen: „Konzeptioneller Hintergrund ist, dass Informationen zur visuellen Nutzung kontrastreich, ausschließlich fühlbare Informationen ohne Kontrast abgebildet sind.“ Andrea Ostendorf resümiert: „Mit dem Red Dot Award international bestätigt zu sehen, dass ein solches System nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch hochwertig umgesetzt werden kann, freut uns sehr.“
Das System sorgt darüber hinaus für Zeitersparnis und Effizienz: Sowohl die Schülerschaft und Besucherinnen wie Besucher als auch Lehrkräfte finden ihre jeweiligen Räume und Einrichtungen schneller und entwickeln ein besseres Gefühl für ihr Gebäude. Das Leitsystem ergänzt die Architektur der Gesamtschule in hervorragendem Maße und rundet das Gesamtkonzept ab.
Die Stadt Köln hat die sechszügige Gesamtschule, in der rund 1.300 Schülerinnen und Schüler lernen, im Rahmen eines europaweiten Vergabeverfahrens für 25 Jahre angemietet. Die neue Gesamtschule überzeugt sowohl in pädagogischer Hinsicht als auch mit ihrem räumlichen Konzept: Eine einladende Magistrale verbindet als zentrale Achse alle fünf Gebäudeteile. Leitbild des pädagogisch-räumlichen Konzepts ist die Schule als ein lebendiger Organismus – eine „kleine Stadt in der Stadt“: In drei- bis viergeschossigen Häusern, den Clustern, sind die Lerneinheiten zuhause. Sie wechseln sich mit Innenhöfen entlang einer linearen „Schulstraße“ ab. Im Norden – zum Landschaftsraum hin – befindet sich eine großzügige Freifläche für Pause, Spiel und Bewegung. Parallel baute Goldbeck eine Mehrfachsporthalle, die bereits seit Oktober 2022 von den Schülerinnen und Schülern genutzt wird.
Der Aufbau der neuen Gesamtschule erfolgte in drei Stufen. Für den Start zum Schuljahr 2018/19 hatte Friedrich Wassermann für die Stadt Köln kurzfristig eine temporäre Gebäudeanlage in Modulbauweise bereitgestellt. Bereits ein Jahr später, zum Schuljahr 2019/20 konnten die Gesamtschülerinnen und -schüler für fünf Jahre den von Friedrich Wassermann fertiggestellten Neubau „Snake“ als zweites Interim beziehen. Parallel dazu wurde die endgültige Gesamtschule mit der dreifach- und zweifachen Sporthalle geplant und dann von Goldbeck und Friedrich Wassermann errichtet.