Die Jury zeichnet in diesem Jahr die Inhaber des Bielefelder Familienunternehmens Goldbeck aus. 1969 von Ortwin Goldbeck mit sieben Mitarbeitern gegründet, ist die Gruppe heute das größte Bauunternehmen in deutscher Inhaberschaft. Nach dem jüngsten Zukauf im Mai 2019 erzielt die Gruppe heute mit mehr als 7.200 Mitarbeitern an 70 Standorten in Europa eine Gesamtleistung von rund 3,5 Mrd. Euro. Als anerkannter Technologieführer plant und baut das Unternehmen schlüsselfertige Gewerbeimmobilien mit den Schwerpunkten Produktions- und Logistikhallen, Bürogebäude und Parkhäuser sowie Schulen und Wohngebäude. Dabei setzt Goldbeck auf das Bauen mit System: Eine eigene Konstruktion und Planung, die Produktion von vorgefertigten Systemelementen in eigenen Werken und optimierte Logistik- und Montageprozesse sorgen für schnelleres, günstigeres und vor allem komplikationsfreieres Bauen. Zudem bietet die Goldbeck-Gruppe als ideale Ergänzung zu Planung und Bau auch gebäudenahe Dienstleistungen und die Revitalisierung von Bestandsgebäuden an. Geführt wird das Unternehmen heute in zweiter Generation vom ältesten Sohn Jörg-Uwe Goldbeck gemeinsam mit dem jüngsten Sohn Jan-Hendrik Goldbeck und fünf weiteren familienexternen Geschäftsführern. Joachim Goldbeck leitet die seit 2018 eigenständige Goldbeck Solar GmbH, die in Europa und Lateinamerika Solarkraftwerke projektiert und umsetzt.
Familienunternehmen mit Leuchtturmcharakter
Hinter dem außerordentlichen wirtschaftlichen Erfolg und der überaus gelungenen Nachfolge steht eine Unternehmerfamilie, die sich vor allem durch ihre konsequente Haltung und visionäre unternehmerische Kraft auszeichnet. Die Jury des Preises „Familienunternehmer des Jahres“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familienunternehmen mit Leuchtturmcharakter auszuzeichnen. „Beide Goldbeck-Generationen beweisen die richtige Mischung aus Augenmaß und Risikofreude, die es braucht, um neue Märkte zu erschließen“, sagt Jury-Vorsitzender Prof. Dr. Peter May. Ortwin Goldbeck hat mit seiner Idee des systematisierten Bauens die Basis für das dynamische Wachstum der vergangenen Dekaden gelegt. Jörg-Uwe und Jan-Hendrik Goldbeck leisten gerade Pionierarbeit bei der Weiterentwicklung digitaler Tools in der Baubranche und legen damit das Fundament für weitere Wachstumssprünge in der Zukunft. „Weitsichtig, umsichtig und zu 100 Prozent konsequent waren die Goldbecks auch bei ihrer Nachfolgeplanung und -umsetzung“, erklärt Jurymitglied und INTES-Geschäftsführer Dr. Dominik von Au. Nicht nur hat Ortwin Goldbeck seinen Wechsel von der Geschäftsführung in den Beirat rund zehn Jahre geplant, er hat ihn auch am angekündigten Stichtag umgesetzt und danach allen Versuchungen, weiterhin Entscheidungsprozesse im Unternehmen zu beeinflussen, getrotzt. Gleichzeitig haben die Brüder, um das hohe Reibungspotential von Geschwisterkonstellationen in der Führung schnell wachsender Unternehmen wissend, ihre Geschäftsbereiche klug aufgeteilt, die Geschäftsleitungen mit viel externer Führungskompetenz zielgenau ergänzt und die innerfamiliäre Kommunikation sehr bewusst diszipliniert und verbessert und mit Family-Governance-Maßnahmen flankiert.
Neben dem Juryvorsitzenden Prof. Dr. Peter May gehörten der Jury Dr. Patrick Adenauer (FBN Deutschland), Dr. Dominik von Au (INTES Akademie für Familienunternehmen), Dr. Peter Bartels (PwC), Lutz Göbel (DIE FAMILIENUNTERNEHMER), Ulrich Reitz (n-tv), Uwe Rittmann (PwC), Dr. Hans Schlipat (Rochus Mummert) und Dirk Wehmhöner (Privatbank BERENBERG) an.
Die bisherigen Preisträger sind: Volkmar und Torsten Wywiol (Stern-Wywiol Gruppe, 2018), Ludwig Merckle (Merckle Gruppe, 2017), Prof. Dr. Martin Viessmann (Viessmann Werke, 2016), Dr. Simone Bagel-Trah (Henkel, 2015), Stefan Fuchs (Fuchs Petrolub, 2014), Familie Leibinger (TRUMPF Gruppe, 2013), Heinrich Deichmann (Deichmann, 2012), Heinz Gries und Andreas Land (Griesson-de Beukelaer, 2011), Stefan Messer (Messer Group, 2010), Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann (Miele, 2009), Bernhard Simon (Dachser, 2008), Dr. Jürgen Heraeus (Heraeus Holding, 2007), Dr. Peter-Alexander Wacker (Wacker Chemie, 2006), Michael Stoschek (Brose, 2005) und Maria-Elisabeth Schaeffler (INA-Schaeffler-Gruppe, 2004).