Zur sechzehnten Ausgabe des Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund eingeladen. Im Rahmen dessen verschaffte sich eine Delegation der internationalen Politik einen Eindruck von einem Vorzeigeprojekt im sozialen Wohnungsbau: Sie waren zu Besuch bei den „Erlenhöfen“ in Jena. Zu den Besucherinnen und Besuchern gehörten Anton Kolomyeytsev, Chefarchitekt der Stadt Lviv sowie Vasyk Zazuliak, Vizebürgermeister der Stadt Chernivtsi, Dušan Radonjić und Siniša Trkulja vom serbischen Ministerium für Bau, Verkehr und Infrastruktur, Lameck Uyepa und Naomi Haufiku vom Ministerium für städtische und ländliche Entwicklung in Namibia sowie Carlos Tomé und Denis Andia, Staatssekretäre im brasilianischen Ministerium für regionale Entwicklung.
Nördlich der Karl-Liebknecht-Straße, am Fuß des Jenzig, entsteht mit den Erlenhöfen im Auftrag der WG Carl Zeiss das größte soziale Wohnungsbauprojekt Thüringens. Realisiert werden die Wohnungen vom Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck. Goldbeck baut 15 Wohnhäuser mit insgesamt 140 Wohnungen, die über ein bis sieben Zimmer verfügen. 100 Pkw- sowie über 350 Fahrradstellplätze entstehen. 5.000 Quadratmeter Dachfläche erhalten Photovoltaikelemente und extensive Begrünung. Dank eines innovativen Energiekonzepts sind die Mieterinnen und Mieter unabhängiger von Energiepreisentwicklungen. Die internationalen Gäste waren beeindruckt von der kurzen Bauzeit und der wirtschaftlichen Umsetzung des Projekts. Auch technische Rahmenbedingungen und das Energiekonzept stießen auf Interesse.
Projekt liegt im Zeitrahmen
Johanna Lindenlaub, Niederlassungsleiterin bei Goldbeck in Erfurt, berichtete über den aktuellen Stand des Projekts und skizzierte die kommenden Schritte: „Ich freue mich, dass wir trotz der weiter volatilen Rahmenbedingungen in der Baubranche im Zeitplan liegen.“ 2024 seien die ersten Wohnungen bezugsbereit – alle barrierefrei ausgeführt. Jede Wohneinheit verfügt außerdem über eine Fußbodenheizung in allen Wohnbereichen und im Bad. Bis Ende Oktober stellt Goldbeck die Fassaden fertig, bis Ende November folgt die Fertigstellung aller Balkontürme. Die Finalisierung des Innenausbaus ist für Dezember vorgesehen. Bis Ende des Jahres soll die Abnahme vollständig erfolgen. Goldbeck realisiert die Wohngebäude mit vorgefertigten Systemelementen und sorgt mit diesem systematisierten Bauen für Kosteneinsparungen: „Da wir alle Planungs- und Baudisziplinen integral anbieten, realisieren wir den dringend benötigten Wohnraum schnell, wirtschaftlich und qualitativ hochwertig“, betont Lindenlaub.
Schaffung von lebenswertem Wohnraum in kurzer Zeit
WG Carl Zeiss sorgt so für mehr bezahlbaren Wohnraum für ihre Mitglieder in Jena. Die ersten Mieterinnen und Mieter ziehen ab Juli 2024 ein. Der Mietpreis für die Sozialwohnungen ist für 20 Jahre gedeckelt. Der Freistaat Thüringen fördert die 128 Sozialwohnungen. Beim Besuch auf der Baustelle der Erlenhöfe wurde schnell deutlich: Dieses Bauprojekt ist ein Beispiel, wie sozialer Wohnraum schnell und wirtschaftlich realisiert werden kann.