Klimafreundlicher mit System. Zwei Bauweisen im Vergleich
Wer schneidet in seiner CO₂-Bilanz besser ab: konventioneller Stahlbetonbau oder der Bau mit Systemelementen? Wir haben es mithilfe unabhängiger Experten anhand eines typischen Bürogebäudes untersucht.

Dass man beim Bauen mit System weniger Beton verbraucht als beim konventionellen Bauen, sieht man auf den ersten Blick: Die vorgefertigten Betonelemente sind im Vergleich zu konventionellem Massivbau deutlich filigraner – bei identischer Funktionalität. Doch wir wollten es genauer wissen.

 

 

Die Rahmenbedingungen 

Die Differenzen zum konventionellen Bauprinzip liegen vor allem im Rohbau. Untersucht wurden deshalb Außenwände, Innenwände, Zwischendecken, Dach, Fundamente, Stützen (innen und außen), Bodenplatte, Treppen und Treppenhaus. Die Beton- und Bewehrungsmengen des „Cube“ wurden aus den Planungsunterlagen ermittelt. Die Werte zu den Produktionsschritten der Außenwandelemente und Rippendecken im Werk inklusive elektrischem und thermischem Energieverbrauch sowie dem Abfall aus der Produktion (Klärschlamm und Beton) stammen aus unserem Umweltmanagementsystem.

 

 

Die Frage 

Welches Bauprinzip hat die bessere CO2-Bilanz – in der Herstellung und unter Betrachtung von Rückbau und Recyclingpotential? Und: Wie viel CO2 spart GOLDBECK beim Bau eines durchschnittlichen Bürogebäudes im Vergleich zu einer konventionellen Bauweise ein? 

 

 

Die Aufgabe 

Ein von GOLDBECK bereits realisiertes Projekt wird genau betrachtet und unsere Bauweise rechnerisch mit der konventionellen Bauweise verglichen. Im Fokus stehen die für den Rohbau verwendeten Baustoffe. Analysiert werden die Rohstoffgewinnung, der Zuliefertransport zum Produktionswerk, Herstellung, Abfallbehandlung und -beseitigung sowie das Wiederverwendungs-, Rückgewinnungs- und Recyclingpotenzial. Um einen unabhängigen und unvoreingenommenen Blick zu sichern, haben wir das Vergleichsgebäude durch ein externes Ingenieurbüro planen lassen – in konventioneller Bauweise. Anschließend wurde die jeweilige CO₂-Bilanz mithilfe von GaBi und Legep – den Standardsoftwares für solche Aufgaben – berechnet. Um ganz sicher zu gehen, haben wir die Ergebnisse des Versuchs anschließend noch einmal von unabhängigen Expertinnen und Experten überprüfen lassen. 

 

 

Unser Versuchsobjekt

Das „Cube“ in Engen am Bodensee. Es ist ein Bürogebäude, das wir für unseren Kunden Sachs Engineering nahe der A81 gebaut haben. Die Eckdaten: Sechs Geschosse, 3.800 Quadratmeter, im Inneren ein Mix aus Büroarbeitsplätzen, Konferenz- und Sozialräumen, zudem ein Bistro und ein Hallenbereich im Erdgeschoss. Seinen englischen Namen – auf Deutsch „Würfel“ – trägt das Gebäude wegen seiner gleichmäßigen Kantenlängen und der symmetrischen Kubatur. Ein typisches GOLDBECK-Bürogebäude. Wir geben unsere Planungsunterlagen an die Experten und starten damit den Vergleich.

 

 

Das Ergebnis 

Die Unterschiede sind gravierend. Dank des GOLDBECK-Bausystems wurden bei dem Projekt insgesamt über 135 Tonnen CO₂ eingespart – das entspricht mehr als einer Million gefahrenen Autokilometern und sind über 22 Prozent weniger als bei konventioneller Bauweise. Pro Quadratmeter ist das eine Ersparnis von rund 36 Kilogramm CO₂. Bezieht man neben der Herstellung auch Rückbau und Recyclingpotenzial ein, spart die GOLDBECK-Bauweise dank der verwendeten Baustoffe sogar mehr als 25 Prozent des klimaschädlichen Gases. Pro Quadratmeter ergibt sich dann über den gesamten Zeitraum eine Ersparnis von 41,5 Kilogramm CO₂ gegenüber der herkömmlichen Bauweise.

 

 

Was sind die Gründe?

Vorgefertigte Systemelemente sind im Vergleich zu Ortbeton deutlich schlanker, da Beton höherer Festigkeitsklassen genutzt werden kann und die Systembauweise zu dauerhafter Optimierung führt: Nur das, was statisch notwendig ist, wird konstruiert. Zudem verwenden wir Zement, bei dem der energieintensive Zementklinker teilweise durch energiesparende Zuschlagstoffe ersetzt wird. Immer dann, wenn es aus produktionstechnischen Gründen sinnvoll ist, nutzen wir sogenannten CEM II mit einem 20 bis 25 Prozent geringeren Anteil an Zementklinker und vermeiden so Emissionen. Und: Der von uns genutzte Stahl besteht zu großen Teilen aus Sekundärstahl und emittiert deshalb weniger CO2 als Primärstahl.

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